Apps vom Neurologen für Neurologen

Herzlich willkommen auf der Website von 4NEURO.COM.

Mein Name ist Dr. Richard Ippisch, ich bin Neurologe mit eigener Praxis in Germering bei München.

Die Neurologie und die Programmierung von Computern haben eines gemeinsam: sie erfordern häufig das Lösen herausfordernder Fragestellungen. Die dabei vollkommen unterschiedlichen Formen der Problemlösung , die sich daraus ergebende Abwechslung im Alltag und und insbesondere die Frage, wie die eine von der anderen profitieren kann, interessieren mich seit vielen Jahren.

Heute sind es vor allem die Smartphones, ausgerüstet mit modernsten Kameras und Sensoren, die aus meiner Sicht für praktisch-klinische Anwendungen prädestiniert sind.
Inzwischen ist es daher ein „Hobby“ von mir, Apps für den praktischen Gebrauch im neurologischen Alltag zu entwickeln.

Bereits wissenschaftlich erprobte Apps:

In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Schwindel und Gleichgewichtsstörungen am Münchner Universitäts-Klinikum Großhadern wurden von mir 2 Apps entwickelt, welche bisher teure Untersuchungsverfahren breiter verfügbar machen könnten:

mVEGAS: eine Smartphone-App zur Analyse von Gangstörungen mit Hilfe von Videoaufnahmen der Beinbewegung und an den Füßen befestigter Bewegungssensoren.
mVEGAS wurde an Normalpersonen und bei Patienten mit ataktischer Bewegungsstörung erprobt und mit dem Goldstandard einer „GAITRite“-Drucksensoren-Matte verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine sehr gute Übereinstimmung aller üblichen zeitlichen und räumlichen Gangparameter. Die Ergebnisse der Studie wurden inzwischen international in der Zeitschrift  „Gait & Posture“ publiziert (zum Artikel).

mHIT: eine Smartphone-App welche die gegenläufige Augenbewegung bei ruckartigen Kopfbewegungen mit Blickzielfixierung erfasst.  mHIT verwendet hochfrequente Videoaufnahmen (240 Bilder /pro Sekunde) und selbst entwickelte Algorithmen zur Pupillenerkennung auf den (durch die rasche Kopfbewegung teilweise verwischten) Videobildern. Die Qualität der Ergebnisse wird derzeit in einer Studie mit dem in der Klinik gebräuchlichen Video-Kopfimpulstest verglichen.

Bisher nur in der eigenen Praxis verwendete Apps:

Mit mTremor lässt sich die Frequenz eines Tremors oder auch anderer, rasch alternierender Bewegungen messen. Hierzu werden Körperteile mit einem farbigen Marker versehen und mit dem Smartphone hochfrequente Videoaufnahmen angefertigt.  Die sequenzielle Auswertung der Markerposition in den Videobildern erlaubt die Bestimmung einer Bewegungskurve und deren Fast-Fourier-Analyse.

mSVV erlaubt die Bestimmung der sogenannten Subjektiven Visuellen Vertikale. Jeder gesunde Mensch ist in der Lage, einen aufrecht stehenden, länglichen Gegenstand in eine vertikale Position zu bringen, die nur maximal wenige Grad von der physikalisch korrekten Vertikale abweicht.  Mit mSVV wird ein entsprechender Zeiger mittels Fingerbewegungen auf dem Bildschirm eines Tablets in die subjektiv vertikale Position gebracht. Die Abweichung von der echten Vertikale wird gemessen und kann Hinweise auf Störungen der Verarbeitung von Gleichgewichtsreizen geben.

mSDMT ist die digitale Version des bisher nur in Papierform vorliegenden „Symbol Digital Modalities Test“. Für jede Zahl 1-9 wird ein Symbol vorgegeben. Der/die Proband(in) muss dann für möglichst viele Symbole die entsprechende Zahl nennen. mSDMT arbeitet mit automatischer Spracherkennung und ermöglicht die Abspeicherung und Auswertung der Testergebnisse.

Keine der Apps ist bisher veröffentlicht und für andere Nutzer verfügbar – warum?

Apps, die der Diagnose oder Therapie von Krankheiten dienen, unterliegen als sogenanntes „Medizinprodukt“ dem Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG). Dieses wiederum dient „…der Durchführung und Ergänzung der europäischen Medizinprodukteverordnung (EU) 2017/745 (Medical Device Regulation, MDR) und der EU-Verordnung für In-vitro-Diagnostika (EU) 2017/746 (In-vitro Diagnostics Regulation, IVDR)“.

Die Wort-Ungetüme lassen es bereits erahnen: die notwendigen Zertifizierungsverfahren sind umfangreich, kompliziert und…teuer! Mich persönlich interessieren nur die Herausforderungen der App-Entwicklung, nicht dagegen der für eine Veröffentlichung erforderliche bürokratische Aufwand. Daher werden:

Kooperationspartner gesucht!

Wenn Sie an einer Kooperation zur Zertifizierung und Verbreitung / Vermarktung der o.g. Apps oder auch anderer sinnvoller App-Entwicklungen interessiert sind und über die entsprechenden Möglichkeiten verfügen, nutzen Sie gerne die Kontaktmöglichkeiten unserer Praxis:
www.nerven-praxis.de